So the first exhibition is over, the artist collected all her pictures last night and once again the walls are bare, the room empty and I am surprised to find that my eyes are grateful for the opportunity to relax.

Living with pictures can be a challenge. They speak, they dance, they sing and demand attention. In particular paintings which are primarily decorative exude a formidable, restless energy. And all pictures define the space in which they hang. A bit more to the left or right, a bit higher or lower and the whole room is altered.

But my gallery is also a workshop and concert space. We work on our own personal development, we listen to jazz musicians and singer-songwriters who let us share in their musical experience. We hold rehearsals for speeches, I coach my clients here and encourage them as they explore the world outside their hitherto self imposed boundaries. Outside the box one can feel very naked. And all the while the paintings are there, looking on, defining the space and proclaiming their presence.

Today Karen is here, hanging the nearly thirty pictures for her exhibition, which starts in three days. They are different in every way from the pictures which were here until yesterday evening. Until yesterday the walls danced, threw colour at me as I entered the room and challenged the other occupants of the room.

Karen’s pictures are more philosophical, stiller, the colours are quieter, more homogeneous. Her pictures pose questions without demanding an answer. They offer space to breathe while adding structure to the room; it seems larger, lighter. And as I watch Karen and Joel making sure that each picture is at exactly the correct height to converse with its neighbour, I find myself smiling, breathing deeply and relaxing in their thoughtful presence.

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Die erste Ausstellung ist vorbei, die Künstlerin hat gestern Abend ihre Bilder abgeholt und die Wände sind wieder kahl, der Raum leer und ich stelle überrascht fest, dass meine Augen für diese Entspannung dankbar sind.

Mit Bildern zu leben, kann herausfordernd sein. Sie sprechen, sie tanzen, sie singen und verlangen nach Aufmerksamkeit. Insbesondere Gemälde, die in erster Linie dekorativ sind, verbreiten eine beachtliche, rastlose Energie. Und alle Bilder bestimmen den Raum, in dem sie hängen. Ein bisschen mehr nach links oder rechts, höher oder tiefer verändert den ganzen Raum.

Aber meine Galerie ist auch ein Workshop- und Konzertraum. Hier arbeiten wir an unsere persönliche Weiterentwicklung oder lauschen Jazzmusiker und Liedermacher, die uns an ihrem musikalischen Erleben teilhaben lassen. Wir probieren Vorträge, ich coache meine Klienten hier und ermutige sie während sie die Welt außerhalb ihrer bisher selbst auferlegten Grenzen erforschen. Außerhalb dieser Grenzen kann man sich sehr nackt fühlen. Und all die weil hängen die Bilder da, schauen zu, bestimmen den Raum und proklamieren ihre Präsenz.

Heute ist Karen hier. Sie hängt die fast dreißig Bilder für ihre Ausstellung, die in drei Tagen anfängt. Sie unterscheiden sich gründlich von den Bildern, die bis gestern Abend hier hingen. Bis gestern Abend tanzten die Wände, bewarfen mich mit Farbe als ich hereinkam und forderten die anderen Anwesenden heraus.

Karens Bilder sind mehr philosophisch, ruhiger, die Farben leiser, homogener. Ihre Bilder stellen Fragen, ohne Antworten zu fordern. Sie bieten Platz zu atmen, geben dem Raum gleichzeitig Struktur; er wirkt größer, heller. Und während Karen und Joel dafür sorgen, dass jedes Bild an genau der richtigen Stelle hängt, um mit seinem Nachbar zu kommunizieren, merke ich, dass ich lächle, atme ganz tief und entspanne mich in deren bedachtsamen Präsenz.